Kosten für die komplette Badsanierung: Alle Posten und echte Beispiele 2025

Kosten für die komplette Badsanierung: Alle Posten und echte Beispiele 2025

Wie viel kostet eine komplette Badsanierung wirklich?

Ein neues Bad fühlt sich an wie ein neues Zuhause. Aber bevor du loslegst, musst du wissen: Badsanierung kostet nicht einfach nur Geld. Es ist ein komplexes Projekt mit vielen versteckten Fallen. Du denkst, 10.000 € reichen? Vielleicht. Oder du landest bei 25.000 € - und hast nicht mal die Rohre geprüft. Die Realität: In Deutschland kostet eine komplette Badsanierung zwischen 7.000 und 35.000 €. Aber warum so eine riesige Spanne? Und was bekommst du für welchen Preis?

Die meisten Menschen unterschätzen, wie viel Arbeit hinter einem neuen Bad steckt. Es geht nicht nur um neue Fliesen und eine schöne Dusche. Es geht um Wasser, Strom, Tragwerke, Abdichtungen, Abflüsse - und oft um Überraschungen, die du nicht geplant hast. In 72 % der Fälle treten unvorhergesehene Schäden auf: faulige Holzböden, rostige Leitungen, feuchte Wände hinter den Fliesen. Das kostet extra. Und das wird oft nicht im ersten Angebot erwähnt.

Die Kostenstruktur: Was du wirklich bezahlst

Es gibt keine Pauschale. Aber es gibt eine klare Aufteilung. Laut aktuellen Daten von MMCompact.de (März 2025) und Deine-Haussanierung.de (Februar 2025) verteilen sich die Kosten ungefähr so:

  • Abriss und Entsorgung: 1.000 - 1.500 €
  • Sanitärinstallation (Rohre, Abflüsse, Ventilation): 4.000 - 5.500 €
  • Fliesen verlegen (Material + Arbeit): 3.000 - 4.500 €
  • Elektrik und Beleuchtung: 800 - 1.200 €
  • Malerarbeiten (Wände, Decke): 500 - 700 €
  • Badmöbel, Waschbecken, WC, Badewanne: 4.000 - 8.000 €
  • Nebenkosten (Baustellenversicherung, Müll, Bauleitung): 500 - 800 €

Das macht bei einem Standardbad von 8 m² etwa 15.000 € aus - wenn alles glatt läuft. Aber das ist nur der Durchschnitt. Die meisten Bauherren geben 18.000 bis 25.000 € aus. Warum? Weil sie mehr wollen: eine Walk-in-Dusche statt der alten Wanne, LED-Beleuchtung, Fußbodenheizung, ein Design-Waschbecken aus Keramik oder Marmor. Und weil sie oft erst nach dem Abriss merken, dass die Rohrleitungen aus den 70ern ersetzt werden müssen.

Was du für dein Geld bekommst: 3 Ausstattungsniveaus

Nicht jede Sanierung ist gleich. Es gibt drei klare Stufen - und du solltest wissen, was du willst.

Budget-Sanierung (500 - 800 €/m²)
Das ist das Minimum. Du bekommst Standard-Fliesen aus dem Baumarkt, eine einfache Dusche mit Kunststoffwand, ein Basic-Waschbecken und ein WC mit Standardspülung. Die Armaturen sind billig, aber funktionell. Die Kosten für ein 8 m² Bad liegen hier bei 4.000 - 6.400 €. Aber Vorsicht: Diese Sanierungen halten oft nur 10-12 Jahre. Die Fliesen knacken, die Dichtungen lecken, die Armaturen verkrusten. Es ist die günstigste Lösung - aber nicht die sparsamste auf lange Sicht.

Mittelklasse (800 - 1.500 €/m²)
Das ist der Standard für die meisten Haushalte. Hier bekommst du hochwertige Keramikfliesen, eine gute Duschwanne oder eine kleine Walk-in-Dusche mit stabiler Abdichtung, ein Waschbecken mit Unterschrank, eine energiesparende Spülung und eine moderne Beleuchtung. Die Armaturen sind aus Messing, nicht aus Plastik. Die Kosten: 6.400 - 12.000 € für 8 m². Das ist der Bereich, in dem du langfristig sparst: weniger Wasser, weniger Reparaturen, mehr Wert für deine Immobilie. Die Deutsche Gesellschaft für Immobilienwirtschaft sagt: Eine solche Sanierung steigert den Wert deiner Wohnung um 15-20 %.

Premium-Sanierung (1.500 - 2.500 €/m²)
Hier geht es um Design, Komfort und Langlebigkeit. Du bekommst Natursteinfliesen, eine große Dusche mit Bodenablauf, eine Badewanne mit Massagefunktion, ein Wand-WC, eine intelligente Beleuchtung mit Dimmer und App-Steuerung, Fußbodenheizung und hochwertige Badmöbel aus Massivholz. Ein Walk-in-Dusche mit LED-Beleuchtung kostet allein 3.000 - 5.000 €. Für ein 8 m² Bad rechnest du mit 12.000 - 20.000 €. Bei 10 m² kommt man leicht auf 25.000 €. Diese Sanierungen sind kein Luxus - sie sind eine Investition in dein tägliches Wohlbefinden.

Fachmann verlegt hochwertige Fliesen in einem modernen Badezimmer

Regionalunterschiede: Warum es in Leipzig anders ist als in München

Die Preise für Handwerker variieren stark. In München oder Hamburg zahlt du 60-80 € pro Stunde für einen Bad- und Sanitärinstallateur. In Leipzig, Dresden oder Halle liegen die Stundensätze bei 50-70 €. In kleineren Orten wie Zwickau oder Chemnitz reicht es mit 40-60 €. Das macht bei einer 3-wöchigen Sanierung einen Unterschied von 2.000 bis 4.000 €. Aber Achtung: Günstig ist nicht immer besser. Ein Handwerker, der zu wenig verlangt, arbeitet oft mit minderwertigen Materialien oder lässt wichtige Schritte aus - etwa die Abdichtung unter der Dusche. Die Deutsche Handwerkskammer warnt explizit: Angebote unter 7.000 € für eine komplette Sanierung sind oft riskant.

Und dann gibt es noch die Materialpreise. Seit 2023 sind Fliesen um 8 % teurer geworden, Armaturen um 6 %. Das liegt an gestiegenen Energiekosten und Lieferengpässen. In 2025 steigen die Handwerkerkosten nochmal um 6-8 %, weil es immer weniger Fachkräfte gibt. Wer jetzt plant, sollte nicht warten - die Preise werden weiter steigen.

Die großen Überraschungen: Was du nicht siehst, kostet dich Geld

Die meisten Bauherren rechnen nur mit dem, was sie sehen: alte Fliesen, eine kaputte Dusche, ein rostiges Waschbecken. Aber was ist darunter?

  • Die Dampfsperre ist kaputt? Dann musst du die ganze Wand aufmachen - +1.500 €.
  • Die Rohre sind aus Grauguss aus den 60ern? Dann musst du sie komplett ersetzen - +3.000 €.
  • Die Bodenplatte ist feucht? Dann brauchst du eine neue Estrich-Schicht - +2.000 €.
  • Die Abwasserleitung ist verstopft? Dann musst du sie mit einer Kamera prüfen - +800 €.

Ein Nutzer auf Reddit schreibt: "Mein Bad war 7 m². Ich hatte 12.000 € eingeplant. Am Ende kostete es 14.200 € - weil die Rohre komplett erneuert werden mussten." Das ist kein Einzelfall. In 65 % der Fälle wird der ursprüngliche Plan erweitert. In 58 % der negativen Bewertungen auf Google geht es um versteckte Kosten.

Darum: Baue immer 15-20 % Puffer in dein Budget ein. Und lass vor dem Abriss einen unabhängigen Gutachter kommen. Das kostet 300 € - aber spart dir oft 5.000 €.

Luxuriöses Badezimmer mit Natursteinfliesen, Whirlpool-Badewanne und LED-Beleuchtung

Förderung: Wie du bis zu 6.240 € zurückbekommst

Du musst nicht alles selbst zahlen. Seit Januar 2024 fördert die KfW barrierefreie Badsanierungen mit Zuschüssen von bis zu 6.240 € pro Wohnung. Das gilt, wenn du:

  • eine ebenerdige Dusche einbaust,
  • Haltegriffe an Wand und WC anbringst,
  • die Bodenbeläge rutschsicher machst,
  • die Tür breiter machst (mindestens 90 cm).

Du kannst das Geld auch kombinieren: KfW-Zuschuss + Energieeffizienz-Programm (für Fußbodenheizung, energiesparende Armaturen). Die Bundesregierung hat 2025 beschlossen, diese Förderung bis 2027 auszuweiten. Das bedeutet: Wer jetzt sanieren will, zahlt weniger. In Bayern und Baden-Württemberg wird besonders häufig gefördert - dort liegt die Sanierungsquote über 18 %.

Was du sonst noch wissen musst

Wie lange dauert eine Badsanierung?
Von Planung bis Fertigstellung: 4-6 Wochen. Aber die Planungsphase braucht 8-10 Wochen. Du brauchst Zeit, um Angebote zu vergleichen, Förderungen zu beantragen, Materialien auszuwählen. Wer schnell will, zahlt mehr - oder bekommt schlechtere Qualität.

Wie viele Handwerker brauchst du?
Mindestens drei: ein Sanitärinstallateur, ein Fliesenleger, ein Elektriker. Dazu kommt ein Maler. Wer alles über einen Generalunternehmer regelt, zahlt mehr - aber hat einen Ansprechpartner. Wer alles einzeln bucht, spart - aber verliert die Übersicht.

Wie findest du einen guten Handwerker?
Schau nicht nur auf den Preis. Lies Bewertungen. Frag nach Referenzen. Lass dir einen detaillierten Kostenvoranschlag geben - mit allen Posten, Materialien, Herstellern. Wenn etwas fehlt, frag nach. Die Verbraucherzentrale sagt: 65 % der Angebote sind unvollständig. Das ist kein Zufall - das ist Absicht.

Wie viel Eigenleistung kannst du machen?
Abriss? Ja. Malerarbeiten? Ja. Fliesen verlegen? Nur, wenn du Erfahrung hast. Eine schlechte Abdichtung führt zu Schimmel - und das ist teurer als alles andere. Elektrik? Nie selbst. Sanitär? Nur mit Genehmigung. Die meisten Bauherren, die selbst Hand anlegen, brauchen später Hilfe - und zahlen doppelt.

Was du jetzt tun solltest

1. Messe dein Bad genau aus - inklusive Türen, Fenster, Heizkörper.

2. Schau, ob du barrierefrei sanieren willst - dann bekommst du Förderung.

3. Mache eine grobe Kostenschätzung nach den drei Niveaus: Budget, Mittelklasse, Premium.

4. Hole dir mindestens drei Angebote - aber nur von Handwerkern mit Referenzen.

5. Lass vor dem Abriss einen unabhängigen Gutachter die Rohre und Wände prüfen - 300 € sind eine Investition.

6. Plane 15-20 % Puffer ein - für die Überraschungen.

Ein neues Bad ist kein Luxus. Es ist eine Investition in deine Gesundheit, deine Sicherheit und den Wert deiner Immobilie. Wer heute sanieren will, sollte nicht warten. Die Preise steigen. Die Fachkräfte werden knapper. Und die Förderung ist da - wenn du sie nutzt.

1 Kommentare

  • Trevor Schultz
    Trevor Schultz

    15.000 € für ein Standardbad? Lüge. Ich hab für 9.500 € alles gemacht, inklusive Walk-in-Dusche und Fußbodenheizung.

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