Wenn deine Tür kaputt ist, nicht mehr richtig schließt oder du eine neue Einbau-Tür plant - dann stellt sich die Frage: Welcher Handwerker ist für Türen zuständig? Die Antwort ist nicht einfach „der Zimmermann“ oder „der Tischler“. Es hängt davon ab, um welche Art von Tür es geht. Eine Holztür im Wohnzimmer, eine Glastür zur Terrasse oder eine Brandschutztür im Keller - jede erfordert einen anderen Fachmann. Hier bekommst du klare Antworten, damit du nicht den falschen Handwerker rufst und Zeit und Geld verschwendest.
Wer montiert eine normale Holztür im Haus?
Für eine Standard-Holztür, die du in deinem Wohnzimmer, Schlafzimmer oder Flur einbauen willst, ist der Zimmermann oder Tischler der richtige Ansprechpartner. Diese Handwerker haben die Ausbildung, um Türrahmen zu messen, anzupassen und einzubauen. Sie wissen, wie man den Türflügel exakt ausrichtet, damit er nicht anläuft oder schleift. Sie arbeiten mit Holz, Metall und Dichtungen - und kennen die Normen für den Einbau in bestehende Maueröffnungen.
Ein guter Zimmermann prüft auch, ob der Türsturz tragfähig ist, ob die Wand senkrecht steht und ob die Bodenplatte eben ist. Wenn du eine alte Tür rausnimmst und eine neue einbaust, macht er das alles in einem Durchgang. Viele Handwerker bieten sogar den Abtransport der alten Tür und die Nachbearbeitung der Wand (z. B. Streichen oder Verputzen) an. Das ist praktisch, wenn du keine Lust hast, danach selbst zu renovieren.
Wer macht eine Glastür richtig?
Wenn du eine Glastür zur Terrasse, zum Balkon oder als Raumteiler einbauen willst, brauchst du keinen Zimmermann - sondern einen Glastischler oder Glasfachmann. Diese Spezialisten arbeiten mit Sicherheitsglas, das nach DIN EN 12600 geprüft ist. Sie wissen, wie man die Glaselemente in Alu- oder Stahlsystemen einsetzt, wie man Dichtungen richtig anbringt, damit keine Zugluft kommt, und wie man die Tür so montiert, dass sie auch bei Wind nicht vibriert.
Ein Glastischler kommt nicht nur mit einem Bohrer. Er bringt Vakuum-Saugnäpfe mit, um das Glas sicher zu handhaben. Er misst mit Lasern, nicht mit dem Lineal. Und er kennt die Unterschiede zwischen Einzelflügeltüren, Schiebetüren und Dreh-Kipp-Systemen. Wenn du eine Glastür mit einer Klimaanlage oder einer Rollladenbox kombinierst, brauchst du jemanden, der das alles zusammenführt - und das ist nicht der Zimmermann.
Was ist mit Brandschutztüren oder Außentüren?
Brandschutztüren in Kellern, Treppenhäusern oder Garagen müssen nach strengen Vorschriften eingebaut werden. Hier ist der Brandschutzfachmann zuständig. Er arbeitet mit Zertifikaten, prüft die Feuerwiderstandsklasse (z. B. T30, T60) und stellt sicher, dass die Tür mit dem richtigen Schloss und den richtigen Dichtungen montiert wird. Eine falsch installierte Brandschutztür ist kein Sicherheitsmerkmal - sie ist eine Falle.
Für Außentüren, die Wind, Regen und Kälte aushalten müssen, ist ein Metallbauer oft die bessere Wahl. Besonders bei Aluminium- oder Stahltüren mit Isolierverglasung. Der Metallbauer weiß, wie man die Dämmung an der Schwelle richtig setzt, wie man die Fugen mit PU-Schaum abdichtet und wie man die Tür so befestigt, dass sie nicht aus dem Rahmen rutscht, wenn der Frost kommt.
Warum ist die richtige Wahl so wichtig?
Du denkst vielleicht: „Hauptsache, jemand montiert die Tür.“ Aber das ist ein großer Fehler. Ein Zimmermann, der keine Erfahrung mit Glastüren hat, kann das Glas beschädigen - und dann kostet die Reparatur mehr als eine neue Tür. Ein Glastischler, der keine Ahnung von Brandschutz hat, setzt die falsche Dichtung ein - und deine Versicherung zahlt im Brandfall nicht.
Ein falscher Einbau führt auch zu Folgeproblemen: Zugluft, Kondenswasser, Schimmel an den Wänden, laute Geräusche, oder eine Tür, die nach ein paar Monaten nicht mehr zu geht. Das passiert, wenn die Montage nicht nach Norm erfolgt. In Österreich gelten die ÖNORM B 3210 für Türen und ÖNORM B 3220 für Brandschutz. Jeder seriöse Handwerker kennt diese Normen - und zeigt sie dir, wenn du fragst.
Wie findest du den richtigen Handwerker?
Frage nicht einfach bei der nächsten Werkstatt an. Gehe gezielt vor:
- Identifiziere die Türart: Ist es Holz, Glas, Metall? Ist es innen oder außen? Hat sie einen Brandschutzcode?
- Suche nach Spezialisten: Gib in Google „Glastischler Graz“ oder „Brandschutztüren Montage Steiermark“ ein. Schaue dir die Websites an - seriöse Anbieter listen ihre Zertifikate und Normen auf.
- Prüfe Referenzen: Frage nach drei letzten Projekten. Willst du eine Glastür? Dann frage: „Haben Sie schon mal eine Schiebetür mit 3 mm Sicherheitsglas eingebaut?“
- Vermeide Angebote ohne Messung: Wer dir einen Festpreis nennt, ohne die Öffnung zu vermessen, macht keinen seriösen Job. Jede Tür ist anders.
- Frage nach der Garantie: Ein guter Handwerker garantiert mindestens zwei Jahre auf den Einbau. Die Tür selbst hat oft 5-10 Jahre Garantie - aber der Einbau ist entscheidend.
Was kostet die Türmontage?
Die Preise variieren stark - aber hier sind grobe Richtwerte für Österreich (Stand 2025):
| Türart | Handwerker | Montagekosten (ca.) | Einbauzeit |
|---|---|---|---|
| Standard-Holztür (innen) | Zimmermann/Tischler | 150-300 € | 2-4 Stunden |
| Glastür (Terrasse, Schiebe- oder Drehflügel) | Glastischler | 300-700 € | 4-8 Stunden |
| Brandschutztür (T30) | Brandschutzfachmann | 400-900 € | 6-10 Stunden |
| Aluminium-Außentür mit Isolierverglasung | Metallbauer | 350-800 € | 5-7 Stunden |
Diese Preise gelten für den Einbau ohne zusätzliche Arbeiten wie Wandnachbearbeitung, Bodenhebung oder Elektroanschluss. Wenn du eine Tür mit elektrischem Schloss oder einer Smart-Home-Verbindung willst, kommen noch 150-400 € hinzu - dafür brauchst du dann auch einen Elektriker, der mit dem Handwerker abstimmt.
Was passiert, wenn du es selbst machst?
Einige Leute versuchen, Türen selbst einzubauen - besonders Holztüren. Aber selbst mit einer Anleitung klappt es oft nicht. Die Tür passt nicht mehr, die Dichtungen lecken, der Türgriff rutscht. Und wenn du eine Glastür selbst montierst, riskierst du nicht nur deine Finger - du riskierst auch die Haftung.
In Österreich gilt: Wenn eine Tür nicht fachgerecht montiert ist und es zu einem Schaden kommt (z. B. Wasser eindringt, ein Brand ausbricht), dann kann deine Hausratversicherung die Schadensregulierung verweigern. Die Versicherung prüft, ob der Einbau nach Norm erfolgte. Ein selbst gebautes Fenster oder eine selbst montierte Tür ist oft kein Beweis für „fachgerecht“ - sondern für „selbstverschuldet“.
Was ist mit Garantie und Gewährleistung?
Wenn du eine Tür kaufst, bekommst du normalerweise eine Herstellergarantie von 5-10 Jahren. Aber die Garantie gilt nur, wenn die Tür von einem Fachmann eingebaut wurde. Der Handwerker gibt dir eine separate Gewährleistung auf die Montage - meist 2 Jahre. Das ist dein rechtlicher Schutz. Wenn die Tür nach einem Jahr nicht mehr richtig schließt, kannst du den Handwerker rufen - und er kommt kostenlos.
Halte dir immer die Rechnung und die Montagebescheinigung. Auf der Rechnung sollte stehen: „Einbau gemäß ÖNORM B 3210“ oder „Montage nach Herstellerangaben“. Das ist dein Beweis, wenn etwas schiefgeht.
Was kommt als Nächstes?
Nach der Montage solltest du die Tür mindestens zwei Wochen beobachten. Prüfe, ob sie bei Wind quietscht, ob die Dichtung gleichmäßig drückt, ob die Tür im Sommer nicht anläuft. Wenn du merkst, dass sie sich verzieht - ruf den Handwerker zurück. Das ist Teil der Gewährleistung.
Wenn du eine Glastür hast, reinige sie regelmäßig mit neutralem Reiniger - kein Essig oder Scheuermittel. Und überprüfe die Dichtungen jedes Jahr im Herbst. Eine abgenutzte Dichtung ist der häufigste Grund für Zugluft und Feuchtigkeitsschäden.
Die richtige Tür - richtig montiert - hält dein Zuhause warm, sicher und ruhig. Der falsche Handwerker macht sie zu einem Problem. Wähle also nicht den billigsten. Wähle den richtigen.
Ist ein Zimmermann immer der richtige Handwerker für Türen?
Nein. Ein Zimmermann ist ideal für Holztüren im Innenausbau. Aber für Glastüren brauchst du einen Glastischler, für Brandschutztüren einen Brandschutzfachmann und für schwere Aluminiumtüren einen Metallbauer. Jede Türart hat ihre eigene Fachkraft.
Kann ich eine Glastür selbst einbauen?
Technisch vielleicht - aber riskant. Glastüren wiegen oft über 50 kg und bestehen aus Sicherheitsglas. Ein falscher Griff kann das Glas brechen. Außerdem verliert du die Garantie und riskierst, dass deine Versicherung bei Schäden nicht zahlt. Es lohnt sich nicht, das Risiko einzugehen.
Wie erkenne ich einen seriösen Handwerker für Türen?
Ein seriöser Handwerker kommt mit einem Messgerät, fragt nach der Türart und dem Einsatzort, zeigt dir Zertifikate (z. B. ÖNORM) und gibt dir eine schriftliche Garantie auf den Einbau. Er bietet keine Festpreise ohne Messung an und erklärt dir, warum er einen bestimmten Arbeitsgang macht.
Was kostet es, eine Tür zu messen?
Viele seriöse Handwerker messen kostenlos - besonders wenn du bei ihnen die Tür kaufst. Wenn du nur die Messung willst, kostet sie meist 30-60 €. Aber das ist Geld, das du sparst, wenn du später keinen falschen Einbau hast.
Muss ich die alte Tür selbst entfernen?
Nein. Die meisten Handwerker entfernen die alte Tür inklusive Rahmen - das ist Teil des Service. Frag aber immer nach, ob das im Preis enthalten ist. Manche bieten es nur gegen Aufpreis an.