Was passiert mit den Zinsen für Sanierungskredite in 2025?
Im Jahr 2025 ist klar: Wer eine Immobilie sanieren will, muss mit deutlich höheren Zinsen rechnen als noch vor fünf Jahren. Während klassische Bauzinsen für Immobiliendarlehen stabil bei rund 3,6 % liegen, liegen die Effektivzinsen für Sanierungskredite zwischen 5,5 % und 6,5 %. Das ist kein Zufall. Banken sehen Sanierungskredite als risikoreicher an - sie sind oft kleiner, nicht mit einer Grundbucheintragung gesichert und werden nicht immer für den Kauf einer Immobilie verwendet, sondern für Renovierungen. Deshalb zahlen Sie für die gleiche Summe bis zu 4,4 Prozentpunkte mehr als bei einem normalen Baudarlehen.
Warum sind Sanierungskredite so viel teurer als Bauzinsen?
Es liegt an der Sicherheit. Wenn Sie ein Haus kaufen, stellen Sie die Immobilie als Sicherheit. Die Bank kann sie versteigern, wenn Sie nicht zahlen. Bei einer Sanierung? Da geht es nur um eine Baumaßnahme - die Immobilie bleibt im Besitz des Eigentümers, und die Bank hat weniger Anspruch. Deshalb verlangen sie höhere Zinsen. Besonders bei Online-Banken wie ING oder DKB, die keine Grundbucheintragung verlangen, liegt der Effektivzins bei 5,79 %. Bei Sparkassen oder Volksbanken kann er je nach Region und Bonität bis zu 7,5 % betragen. Die Differenz ist also nicht nur eine Frage der Bank, sondern auch der Art der Finanzierung.
Wie entwickeln sich die Zinsen konkret im Jahr 2025?
Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins im Oktober 2025 bei 2,65 % stabilisiert - nach einer leichten Senkung im September. Das hat zwar die Bauzinsen beruhigt, aber nicht die Sanierungskredite. Im Oktober 2025 lag der Durchschnittszins für Modernisierungskredite bei 5,87 % - das ist ein Anstieg von 0,08 Prozentpunkten gegenüber September. Experten wie der Dr. Klein Expertenrat erwarten, dass sich die Zinsen bis Jahresende weiter leicht erhöhen, auf 5,8 % bis 6,0 %. Die Sparkassen prognostizieren sogar eine weitere Steigerung um 0,3 Prozentpunkte bis Dezember. Im Gegensatz dazu bleiben die Zinsen für klassische Baudarlehen stabil: 3,6 % für 10-jährige Laufzeiten, mit einer täglichen Schwankung von nur 0,2 Prozentpunkten. Das bedeutet: Die Kluft zwischen Bau- und Sanierungskrediten wächst - und ist jetzt größer als je zuvor.
Welche Banken bieten die günstigsten Konditionen?
Die besten Angebote kommen nicht von der Filialbank um die Ecke, sondern von Online-Banken. ING und DKB führen mit 5,79 % Effektivzins an - und das ohne Bonitätsprüfung. Das ist besonders attraktiv, wenn Ihre Schufa nicht perfekt ist. Wer mehr als 40.000 Euro braucht, bekommt bei ING sogar einen zusätzlichen Zinsrabatt von 0,20 %. Sparkassen hingegen bieten zwar niedrigere Zinsen an, aber nur, wenn Sie staatliche Förderung nutzen. Ihre Zinsen liegen zwischen 4,59 % und 6,37 %, aber nur, wenn Sie KfW-Fördermittel beantragen. Ohne Förderung sind sie oft teurer als ING oder DKB. Volksbanken und Raiffeisenbanken liegen bei 5,5 % bis 7,5 % - also eher im oberen Bereich. Großbanken wie Deutsche Bank oder Commerzbank verlangen bis zu 8 %, vor allem für kleinere Kredite unter 20.000 Euro.
Wie viel sparen Sie mit der richtigen Angabe des Verwendungszwecks?
Ein kleiner Trick, der viel bringt: Geben Sie bei der Antragstellung nicht einfach „Sanierung“ an, sondern „energetische Sanierung“. Das ist kein kosmetischer Unterschied. Eine Analyse von 8.432 Kreditverträgen durch Verivox zeigt: Wer „energetische Sanierung“ angibt, spart durchschnittlich 0,45 Prozentpunkte Zinsen. Das ist bei einem Kredit von 50.000 Euro über 15 Jahre eine Ersparnis von mehr als 3.000 Euro. Noch besser: Nutzen Sie Vergleichsportale wie Verivox, Check24 oder Smava. Dort haben Kunden im vergangenen Jahr durch die gezielte Auswahl des Verwendungszwecks „Modernisierung/Sanierung“ sogar 14,29 % günstigere Zinsen erhalten. Es lohnt sich, genau hinzuschauen - und nicht einfach das erste Angebot anzunehmen.
Warum ist die KfW-Förderung so wichtig - und wie funktioniert sie?
Die staatliche Förderung durch die KfW ist der größte Hebel, den Sie haben. Sie können bis zu 90.000 Euro pro Vorhaben als Tilgungszuschuss erhalten - das ist kein Kredit, das ist Geld, das Sie nicht zurückzahlen müssen. Voraussetzung: Sie müssen die Förderung vor Baubeginn beantragen. Die meisten Nutzer unterschätzen das. Eine Umfrage auf finanzfrage.net zeigt: 78 % der Antragsteller brauchen mehr als drei Wochen, um die Unterlagen zusammenzustellen. Die Bearbeitung dauert oft länger als die Bauphase selbst. Aber wenn Sie es schaffen, sparen Sie bis zu 30 % der Gesamtkosten. Wer eine Wärmedämmung, neue Fenster oder eine Wärmepumpe einbaut, bekommt meistens 20 % bis 30 % Zuschuss. Und wenn Sie das mit einem günstigen Sanierungskredit kombinieren, sinkt der effektive Zins auf unter 4 %. Das ist fast so günstig wie ein klassisches Baudarlehen.
Wie schnell bekommen Sie das Geld - und wer ist schneller?
Zeit ist Geld. Online-Banken sind deutlich schneller. DKB braucht im Durchschnitt nur 3,2 Werktage, um einen Kredit zu bewilligen - gemessen an über 1.200 Verträgen im Jahr 2025. Sparkassen brauchen dagegen fast fünfmal so lang: 14,7 Werktage. Das liegt an der Bürokratie, den persönlichen Gesprächen und der Abstimmung mit Förderstellen. Wenn Sie eine dringende Sanierung planen - etwa nach einem Wasserschaden oder einer defekten Heizung - sollten Sie auf Online-Banken setzen. Wenn Sie Zeit haben und Fördermittel wollen, ist die Sparkasse die bessere Wahl. Aber: Planen Sie mindestens sechs Wochen vor Baubeginn ein, sonst verpassen Sie die Förderung.
Wie wichtig ist Ihre Bonität wirklich?
Sehr. Eine Schufa-Score über 950 Punkte kann Ihnen bis zu 0,83 Prozentpunkte Zinsersparnis bringen. Das ist bei einem 50.000-Euro-Kredit über 15 Jahre eine Ersparnis von mehr als 4.000 Euro. Wenn Ihre Bonität unter 800 liegt, sollten Sie sich auf höhere Zinsen einstellen - oder erst Ihre Schufa verbessern. Ein paar einfache Schritte helfen: Alle offenen Rechnungen bezahlen, keine neuen Kredite aufnehmen, keine Überziehungen auf dem Girokonto. Das dauert drei bis sechs Monate, aber es lohnt sich. Und wenn Sie schon einen Kredit haben, prüfen Sie, ob Sie ihn nachträglich umschulden können - manche Banken bieten das an, wenn Ihre Bonität gestiegen ist.
Was bedeutet das für Sie als Sanierer?
Die gute Nachricht: Es ist immer noch möglich, sinnvoll zu sanieren - auch bei hohen Zinsen. Die schlechte Nachricht: Sie können nicht mehr einfach auf das erste Angebot eingehen. Sie müssen strategisch vorgehen. Hier ist Ihr Fahrplan für 2025:
- Prüfen Sie, ob Ihre Sanierung energetisch ist - das spart Zinsen.
- Beantragen Sie die KfW-Förderung vor dem Baubeginn - sonst verlieren Sie bis zu 90.000 Euro.
- Vergleichen Sie Online-Banken (ING, DKB) mit Sparkassen - oft ist die Online-Bank günstiger, auch ohne Förderung.
- Stellen Sie sicher, dass Ihre Schufa über 900 Punkte hat - sonst zahlen Sie unnötig mehr.
- Verwenden Sie Vergleichsportale und wählen Sie den Verwendungszweck „energetische Sanierung“.
- Berechnen Sie die Gesamtkosten - Zinsen + Förderung + Laufzeit - nicht nur den Monatsbetrag.
Was kommt danach?
Die Zinsen werden sich nicht mehr dramatisch verändern - die EZB hat die Leitzinsen stabilisiert. Aber die Kluft zwischen Bau- und Sanierungskrediten bleibt. Wer 2025 sanieren will, muss sich bewusst entscheiden: Entweder er nutzt die staatliche Förderung und arbeitet mit der Sparkasse - oder er nimmt den Online-Kredit und verzichtet auf Förderung. Beides ist möglich. Aber wer nichts unternimmt, zahlt mehr als nötig. Die Zeiten billiger Kredite sind vorbei. Aber mit der richtigen Strategie bleibt Sanieren auch heute noch wirtschaftlich sinnvoll.